Sightseeing in Naha
Der Donnerstag war ein etwas trauriger Tag – nämlich der letzte Tag vor der Heimreise. Der erste Teil davon stand zur individuellen Gestaltung frei. Die Berliner besuchten als ersten den Shikina-en Royal Garden. Dort lag, , als Okinawa noch ein eigenes Königreich war, gewissermaßen ein Zweitwohnsitz der königlichen Familie.
Im Shikina-en-Garten von Naha.
Das Besichtigungsprogramm führte auch zur Markthalle von Naha mit exotischen Meeresfrüchten …
Seafood in der Markthalle von Naha
… und zum Budokan, dem großen Sportzentrum, wo die Karateka eine in Deutschland exotische, in Japan aber sehr populäre Sportart erlebten: Baseball.
Das Baseball-Stadion im Budokan von Okinawa.
Die nächste Sehenswürdigkeit war wieder karate-spezifisch: Dort gibt es auch ein Denkmal für Shihan Gichin Funakoshi, den Begründer des modernen Karate, der bekanntlich aus Okinawa stammte.
Am Gedenkstein für Funakoshi Gichin Sensei, den Vater des modernen Karate, im Budokan von Okinawa.
Im Dojo von Akamine-Sensei
Abends gab es einen letzten Karate-Höhepunkt – zwei Stunden Privattraining bei Akamine-Sensei (9. Dan Shorin-Ryu, 10. Dan Kobudo). Das Dojo ist in seinem Privathaus untergebracht, in einem Wohnviertel von Naha, und sehr schön ausgestattet.
Im Dojo von Akamine Sensei (9. Dan Shorin Ryu, 10. Dan Kobudo)
Zunächst schaute der Meister aus Okinawa sich die Kihon-Techniken der deutschen Shotokan-Karateka an und zeigte, worauf im okinawajanischen Karate Wert gelegt wird.
Kihon unter Anleitung von Akamine Sensei.
Dabei demonstrierte er imponierend schnelle und dynamische Grundtechniken. Das Karate von Akamine Sensei legt sehr viel Wert auf die Stabilität der Faust, auf das Vermeiden von Vorspannung, auf Kime aus dem Unterbauch sowie auf den Schwerpunkt.
Akamine Sensei beim Leiten des Trainings.
Akamine Sensei ist nicht nur eine Karate-Koryphäe, er ist dabei auch ein sehr freundlicher Mensch. Er ging aufmerksam auf die Besucher ein und war sehr bestrebt, in der kurzen Zeit so viel wie möglich von seinem Wissen zu vermitteln.
Die Anwendung am Mann.
Das Gelernte wurde direkt am Makiwara umgesetzt – Akamine Sensei gab Hinweise zum richtigen Umgang mit diesem Trainingsgerät.
Anwendung am Makiwara-Training
In der zweiten Stunde ging es um Kobudo, also um Techniken mit Waffen. Peters Kommentar: „Unsere leere Hand hielt plötzlich etwas. Für viele von uns sehr ungewohnt.“
Die Wahl der Waffen wurde den Gästen freigestellt. Leider war die Gruppe zu groß, als dass man gemeinsam mit dem Bo (Stock) hätte üben können, deshalb fiel die Wahl auf Nunchaku und Tonfa.
Dirk mit dem Tonfa.
Akamine Sensei zeigte erneut sein beeindruckendes didaktisches Talent und führte die im Umgang mit Waffen doch eher ungeübten Gäste rasc an brauchbar ausgeführte Techniken heran. Das Gelernte wurde wieder direkt am Sandsack und Schlagpolster geübt.
Auch mit dem Tonfa wird im Kihon geübt.
Sogar eine Mini-Kata mit Nunchaku war Teil des Lernprogramms.
Eine Nunchaku-Kata.
Stefan mit dem Nunchaku – auch der gehört hier dazu.
Am Ende führte der Meister noch Techniken mit dem Bo vor – beeindruckend und gekonnt.
Der Meister mit dem Bo.
Abschlussfoto – mit Accessoires, die in Deutschland unter das Waffenrecht fallen würden.
Nach gemeinsamen Abschlussfotos wurden die letzten Geschenke verteilt und die Gäste verabschiedeten sich dankbar und respektvoll von einem Karate Sensei, dersie nicht nur als Lehrer und durch seine Technik in ihren Bann zog, sondern auch durch seine Persönlichkeit. Es ist schon etwas Besonderes, mit einem solchen Großmeister trainieren zu können.
Peter, Stefan und Dirk vom Tung Dojo mit Akamine Sensei.
Das war’s – aber die Erinnerung bleiben
Daß dies der letzte Abend der Karatereise war, sorgte schon für etwas Wehmut. Die Berliner Tungs sind Reiseleiter Schlatt und seinem Assistenten Hubi für die tolle Organisation sehr dankbar.
Heute führte der Reiseweg über Tokio zurück nach Deutschland, und damit sind auch diese Reiseberichte am Ende.
In den Vereinstraining und auch beim Bier danach werden die Eindrücke aus Japan und das dort neu Gelernte aber bestimmt noch oft zum Thema werden.