Japan-Revival-Tour zum Frühjahrslehrgang in Syke
Vor knapp einem Jahr waren vier Tung-Dojo-Mitglieder (Dirk, Peter, Stefan und Wolfgang) auf großer Japan-Tournee. Und jetzt waren sie wieder gemeinsam unterwegs – nach Syke zum Karate-Frühjahrslehrgang dort, der von SKIP Syke e. V. ausgerichtet wurde. Als Trainer dort aktiv waren auch weitere Japanreisegenossen: Schlatt (6. Dan JKA, Reiseleiter Karatereisen, Buchautor und Verleger von Budo-/Karateliteratur), Wolfgang Kutsche (6. DAN WKF, DKV-Stilrichtungsreferent Shotokan-Karate Hamburg) und Oliver Marahrens (5. DAN DKV, Dojoleiter SKIP Syke, DKV-Stilrichtungsreferent Shotokan-Karate Niedersachsen).
Schon am Freitag ging es gleich technisch und athletisch ambitionert mit einer Oberstufen-Kata von sehr hohem Niveau los: Goshoshio Dai! Schlatt verstand es, über einführende Übungen aus der Heian sandan ein richtiges Gefühl für die Stabilität des hinteren Beines bei Kokotsu-dachi und Neko ashi-dachi zu vermitteln. Mit kraftvollem Abdruck aus dem hinteren Bein wurden Kosa-uke, Nukite und Manji-uke trainiert. Schritt für Schritt (und zwar 54 an der Zahl, so heißt die Kata) wurde aus Vorübungen die gesamte Kata entwickelt. Stabile Abwehr, starker langer Konter, schnelle kraftvolle Drehung in stabilen Stand, all das kennzeichnet den kämpferischen Aspekt der Kata. Die große Gruppe der Oberstufe mit zahlreichen hochgraduierten Karateka war engagiert bei der Sache, trotz wegen des typischen Standes brennendem linken Oberschenkel war man in Zeitlupe bis zum letzten Ton der japanischen Begleitmusik am Ende der Kata konzentriert.
Am Samstag durften wir dann bei der ersten Einheit, Gankaku, den rechten Oberschenkel ermüden – so ausgefeilt war der Traininingsplan! Beim Üben des Tsuru ashi dachi lehrte uns Schlatt, wie der Kranich leicht und elegant die Flügel ausbreitet, um dann blitzschnell zuzustoßen.
Wolfgang Kutsche trainierte mit uns die Kanku-dai. Er legte Wert darauf, uns kraftvolle Dynamik und technische Details zu vermitteln: wie setze ich die Schritte beim Shuto-uke in vier Richtungen (kommt auch bei H. shodan und Sochin vor), wie arbeite ich mit beiden Armen beim Haiwan-uke? Das Bunkai war geprägt von realistischer Selbstverteidigung. Auch seine Variante einer Schließ-Bewegung am Ende der Kata war eine echte Alternative.
Am Samstag folgten die Kyu- und Danprüfungen. Unsere Prüfer Dirk und Stefan übernahmen jeweils einen Prüfertisch bei den Kyu-Prüfungen und trugen auf ihre gewohnt ruhige Art zum zeitgerechten Gelingen bei. Die zahlreichen Kyu-Prüflinge aus dem Erwachsenen- und Kinderbereich waren ebenso happy wie die Dan-Prüflinge, die sich aber noch bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse auf der Party gedulden mussten. Alle bestanden!
Oliver Marahrens hat vor dem Training der Kata Chinte erst mal Körper und Geist wieder gedehnt und entspannt. Die Techniken der „seltene Hände“ genannten Kata Chinte zielen ähnlich wie die der Gankaku auf die Vitalpunkte des Körpers. Olli hatte sich dann für den Sonntag zum Abschluss etwas besonders ausgedacht: Heian shodan als Kumiteform aus Kamae mit überlaufenem Zuki gefolgt von langsam ausgeführten Faust-Fuß-Kombiationen auf den Embusen der H. Shodan und zum Schluss Pratzentraining. Jeglicher Restalkohol von der Lehrgangsparty am Samstag war damit auch `ausgeschwitzt.
Fazit: Ein fantastischer Lehrgang, dazu große Wiedersehens-Freude bei der Japangruppe, Zeit für Gespräche und tolle Party….. lieber SKIP-Syke wir kommen wieder!
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