Japan-Karate-Reise, Tag 11: Ryuei-Ryu auf Okinawa
Die Suri-Festung
Am Mittwoch ging es in die Vergangenheit Okinawas – zum Suri-jo, der Festung der Könige des Ryu-kyu-Königreichs. Die herrschten einst über ein Inselkönigreich zwischen Japan und China, bevor Okinawa schrittweise Teil des japanischen Reichs wurde. Ihre Burg in Naha wurde, wie der Großteil von Okinawa bei der Besetzung durch die amerikanische Armee 1945 in Schutt und Asche gelegt, ist mittlerweile aber wieder aufgebaut.
Das Martial-Arts-Museum von Dr. Hokama Sensei
Außerdem gab es am Mittwoch auch wieder Karate – wenn auch zunächst eher in der Theorie beziehungsweise Anschauung: Die Karateka aus Deutschland besuchten das Karatemuseum von Dr. Hokama-Sensei (10.Dan Goju-ryu).
Eigentlich ist das ein Dojo, in dem man aber schon im Trainingsraum allerlei Martial-Arts-Instrumentarium bestaunen kann, in der Etage darüber zeigt der Meister seine persönliche, über Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung . Außerdem betätigt er sich als Kalligraph und fertigte auch jedem der deutschen Karateka für kleines Geld eine persönliche Kalligraphie an.
Shopping im Shureido-Outlet
Anschließend ging es – Touristenpflicht! – zum Shopping, in diesem Fall im Stammladen des Shureido-Labels.Das Personal war zwar etwas unbegeistert, als plötzlich ein ganzer Trupp Leute kam, um Gis und anderes Zubehör zu erstehen, sie wollten gerade eine größere Lieferung fertigmachen. Aber Qualität und Preis-Leistungsverhältnis waren großartig, das Personal ließ sich überreden, und so zogen die Reisenden mit allerlei Beutestücken davon.
Ryuei-Ryu bei Sakumoto-Sensei
Abends gab es wieder ein echtes Highlight: Ein Training bei Sakumoto-Sensei (9. Dan Ryuei-ryu), mehrfacher Kata-Weltmeister in den 80er und 90er Jahren.Dort wurden die Besucher sehrherzlich empfangen. Reiseleiter Schlatt wurden explizit als Freund begrüßt, in Japan die größtmögliche Auszeichnung.
Zuerst gab es ein ambitioniertes Kindertraining zu bestaunen.
Nach dem Aufwärmen wurden die Gaijin dann behutsam in die Kata Niseishi eingeführt, und das so effektiv, dass die Shotokan-Leute diese stilrichtungsfremde Kata sehr viel später am Abend sogar in der Lobby ihres Hotels noch einmal aufführen konnten.
O-Ton Peter: „Unbeschreiblich: Die Leistungsdichte des Kaders von Sakumoto hautnah zu erleben, von dem zwei Leute nächstes Jahr in der Kata-Mannschafts-WM in Linz starten werden, und gemeinsam mit diesen Leuten zu trainieren.“
Nachdem die Gastgeber einige Ryuei-Ryu- und Gojo-Ryu-Katas vorgeführt hatten, zeigten die Gäste eine Shotokan-Bassai-Dai, die viele Beifall erhielt: Zwar von anderer Altersklasse präsentiert, aber mit Spirit und Kime präsentiert. Zum Schluss gab es wieder wechselseitig Geschenke, das obligatorische Abschlussfoto und eine sehr herzliche Verabschiedung. Fazit von Peter: „Sakumoto-Sensei und seine Karateka sind sehr herzlich, freundlich und komplett frei von den Stara-Allüren, obwohl die ihnen eigentlich zustehen.“
Und in der Lobby des Hotels gab es danach auch noch Freibier. Perfekt.
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